Der Schweizer Musikrat arbeitet ausserdem seit Beginn der Covid19-Pandemie im März 2020 in der Kerngruppe der Taskforce Culture mit, einer informellen Arbeitsgruppe, zusammengesetzt aus Vertretungen verschiedener Kulturverbände und -organisationen. Die Taskforce Culture will breit abgestützten kulturpolitischen Anliegen mit vereinten Kräften zum Durchbruch verhelfen.
Netzwerk
Der Schweizer Musikrat ist international vernetzt.

Taskforce Culture
Der Schweizer Musikrat arbeitet seit März 2020 in der Kerngruppe der Taskforce Culture (TFC) mit. Diese entstand gleich zu Beginn des ersten Lockdowns im Zusammenhang mit der Covid19-Pandemie: Verschiedene Kulturverbände haben sich ad hoc zusammengeschlossen, um während des Stillstands des Kulturlebens und weit darüber hinaus für gerechte Entschädigungen im Kultursektor zu kämpfen. Ausserdem stand die TFC mit den Behörden im Austausch über die Berücksichtigung kulturspezifischer Aspekte bei den verordneten Schutzmassnahmen.
Die Kerngruppe der TFC trifft sich immer noch regelmässig, um kulturpolitisch brennende Themen zu sammeln, für den Informationsaustausch zu sorgen und die politische Arbeit der verschiedenen Verbände/Organisationen sowie die Medienarbeit zu koordinieren. Sie steht in Kontakt sowohl mit der zuständigen Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider als auch mit der Direktorin des Bundesamts für Kultur, Carine Bachmann.
Dialogorgan Schweizer Musik mit der SRG
Eine wichtige Rolle für die Sichtbarkeit von Schweizer Musik spielen die Verbreitungskanäle der SRG-SSR. Der Schweizer Musikrat hat sich ab den späten 1980er-Jahren, in Zusammenarbeit mit der SUISA, dafür eingesetzt, dass der Schweizer Musik einen gebührenden Platz auf den SRG-Sendern eingeräumt wird. Daraus entstand das «Dialogorgan Schweizer Musik SRG». In Zusammenarbeit mit diversen Verbänden aus dem Musikbereich wurde 2004 die erste Charta der Schweizer Musik erarbeitet, die festhielt, dass jedes Jahr bei einem Treffen zwischen SRG und den Branchenvertreter:innen die anzustrebenden Ziele (Prozentsatz ausgestrahlter Schweizer Musik) definiert werden müssen. Über die Jahre hinweg hat sich gezeigt, dass dieser Prozentsatz kontinuierlich angestiegen ist. Zum 20jährigen Jubiläum wurde diese Charta erneuert, der aktuellen Zeit angepasst (z.B. Berücksichtigung der zusätzliche Online-Kanäle der SRG) und in einem feierlichen Akt am 14. März 2024 von der SRG und den Branchenverbänden, darunter der Schweizer Musikrat, unterzeichnet.
European Music Council (EMC)
European Agenda for Music
Launch der European Agenda for Music am 21. März 2018 in Brüssel
Die Agenda hat wegweisenden Charakter für den Musiksektor und entstand in einem längeren Prozess, in dessen Verlauf unzählige Interessengruppen, Organisationen und Einzelpersonen konsultiert wurden.
Musik ist einer der Pfeiler der europäischen Kultur. Alle, die mit Musik in Berührung kommen, werden durch sie bereichert und inspiriert. Musik als Kunstform ist sehr wichtig für das kulturelle Erbe und die kulturelle Zukunft Europas. Sie ist Ausdruck der Vielfältigkeit unseres Kontinents und verbindet zugleich. Die Musik ist aber auch ein Produkt, das von wirtschaftlichem Wert ist. All diesen Aspekten trägt die europäische Agenda für Musik Rechnung.
Die Agenda definiert 3 Kernthemen:
- Bildung & Zugang zu Musik
- Vielfalt
- Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Die Agenda benennt 3 Handlungsfelder:
- Technologie
- Mobilität
- Anerkennung
Die Agenda formuliert 3 Massnahmenbereiche:
- Kooperation & Partnerschaft
- Verbreitung
- Datenerhebung & Analyse
Kooperationen in der Schweiz
Musiklexikon Schweiz (MLS)
Unter der Trägerschaft des Schweizer Musikrats ist das Musiklexikon Schweiz am Entstehen. Das MLS ist das spartenübergreifende Online-Fachlexikon zur Schweizerischen Musikgeschichte. Es versteht sich als zentrale Informationsplattform zum Musikleben in der Schweiz und richtet sich sowohl an Wissenschaftler*innen und Studierende als auch an Interessierte aus der breiten Öffentlichkeit. Das MLS stellt nicht nur Artikel zu Persönlichkeiten der Schweizer Musikgeschichte zur Verfügung, sondern beschäftigt sich auch mit Orten, Institutionen und Objekten aus allen Sparten des Musiklebens.
TA-Swiss-Studie
Der Schweizer Musikrat hat von der Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung im Herbst 2022 den Zuschlag bekommen, das Thema «Kultur und Digitalisierung: Chancen, Risiken und potenzielle Wirkungen auf Musik und Gesellschaft» zu bearbeiten. Die Forschungsergebnisse werden im Herbst 2024 veröffentlicht.
International Music Council (IMC)
Der Schweizer Musikrat ist international vernetzt. Er ist sowohl Mitglied des europäischen Musikrats EMC (European Music Council) als auch des internationalen Musikrats IMC (International Music Council).
Der internationale Musikrat wurde 1949 von der UNESCO gegründet und ist weltweit das grösste musikalische Netzwerk. Über 1000 Organisationen in etwa 150 Ländern sind Mitglied beim IMC. Der IMC und der EMC setzen sich dafür ein, den Zugang zur Musik weltweit für alle zu ermöglichen. Sie verteidigen folgende Musikrechte:
Alle Kinder und Erwachsene haben das Recht
- sich in aller Freiheit musikalisch auszudrücken
- musikalische Ausdrucksformen und Fähigkeiten zu erlernen
- auf Zugang zu musikalischen Aktivitäten: zur Teilhabe, zum Hören, zum musikalischen Schaen und zur Information
Musikschaffende haben das Recht
- sich als Künstler*innen zu entwickeln und Kommunikation in allen Medien, indem ihnen angemessene Einrichtungen zu ihrer Verfügung stehen
- auf angemessene Anerkennung und Vergütung für ihre Arbeit
D-A-CH
Die deutschsprachigen Musikräte Österreichs, Deutschlands und der Schweiz treffen sich einmal jährlich zum Austausch. An diesen Anlässen, die alternierend in Österreich, Deutschland und in der Schweiz stattfinden, werden aktuelle kulturpolitische Themen diskutiert, politische Akteur*innen zum Gespräch eingeladen und eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht.