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Politische Arbeit

Musik gestalten, fördern, bewahren – politisch engagiert.

Lobbyieren

Eine der Hauptaufgaben des Schweizer Musikrats ist das Lobbying für die Musik in der Schweiz. In dieser Rubrik informieren wir regelmässig über aktuelle kulturpolitische Themen, die Treffen der Parlamentarischen Gruppe Musik sowie über den Stand der Umsetzung des neuen Verfassungsartikels «Musikalische Bildung».

Verfassungsartikel über die Musikalische Bildung

Förderung von Kindern und Jugendlichen – Musikalische Bildung (Art. 67a BV)

1 Bund und Kantone fördern die musikalische Bildung, insbesondere von Kindern und Jugendlichen.

2 Sie setzen sich im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für einen hochwertigen Musikunterricht an Schulen ein. Erreichen die Kantone auf dem Koordinationsweg keine Harmonisierung der Ziele des Musikunterrichts an Schulen, so erlässt der Bund die notwendigen Vorschriften.

3 Der Bund legt unter Mitwirkung der Kantone Grundsätze fest für den Zugang der Jugend zum Musizieren und die Förderung musikalisch Begabter.

Vorgeschichte

Ende 2008 wurde die Volksinitiative «jugend + musik» eingereicht. Die Volksinitiative verlangte, die musikalische Bildung zu stärken. Unter anderem sollte der Bund den Kantonen Vorschriften zum Musikunterricht an den Schulen machen. Der Bundesrat und das Parlament teilten im Grundsatz die Anliegen der Volksinitiative, waren aber mit dem Eingriff in die Kompetenzen der Kantone im Schulbereich nicht einverstanden. Deshalb erarbeitete das Parlament als direkten Gegenentwurf einen neuen Verfassungsartikel, über den am 23. September 2012 abgestimmt wird. Das Initiativkomitee zog schliesslich die Volksinitiative «jugend + musik» zugunsten der vom Parlament vorgeschlagenen Lösung zurück. Im Unterschied zur Volksinitiative «jugend + musik» respektiert der neue Verfassungsartikel die heutige Kompetenzverteilung zwischen Bund und Kantonen im Schulbereich.

Volksabstimmung vom 23. September 2012

Volk und Stände haben am 23. September 2012 den Bundesbeschluss über die Jugendmusikförderung mit grosser Mehrheit angenommen. Der neue Verfassungsartikel hat zum Ziel, die musikalische Bildung insbesondere von Kindern und Jugendlichen zu stärken: In der Schule sollen Bund und Kantone für einen hochwertigen Musikunterricht sorgen. In der Freizeit sollen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, sich musikalisch zu betätigen. Junge Menschen mit besonderer musikalischer Begabung sollen speziell gefördert werden.

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Umsetzung des Verfassungsartikels

1. Etappe: Breitenförderung

Jugend und Musik (J+M) ist ein Programm, das der Bund im Rahmen der Umsetzung von Art. 67a der Bundesverfassung ins Leben gerufen hat. Es hat zum Ziel, Kinder und Jugendliche zur musikalischen Aktivität zu führen und damit ihre Entwicklung und Entfaltung unter pädagogischen, sozialen und kulturellen Gesichtspunkten ganzheitlich zu fördern. Es steht für die Breitenförderung von Kindern und Jugendlichen. Das Programm basiert auf drei Säulen:

  • Unterstützung von Musikkursen für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis zwanzig Jahren;
  • Unterstützung von Musiklagern für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis zwanzig Jahre;
  • Unterstützung der Aus- und Weiterbildung von Leiterinnen und Leitern dieser Kurse und Lager, denn J+M-Angebote dürfen nur von zertifizierten J+M-Leitenden durchgeführt werden.

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2. Etappe: Talentförderung

Aufbau und Einführung eines Programms zur Förderung von Begabten (Talent Card) im Rahmen der Kulturbotschaft 2021-2024

Zur Erarbeitung eines Rahmenkonzepts für ein nationales Programm zur musikalischen Begabtenförderung hat das Bundesamt für Kultur eine Arbeitsgruppe gebildet. Unter der Projektleitung des BAK sind in dieser Arbeitsgruppe neben dem Schweizer Musikrat (SMR) die Schweizerische Konferenz der Erziehungsdirektoren (EDK), der Schweizerische Städteverband (SSV), der Schweizerische Gemeindeverband (SGV), die Konferenz Musikhochschulen Schweiz (KMHS) sowie der Verband Musikschulen Schweiz (VMS) vertreten. Der Kickoff des Projekts hat im Januar 2021 stattgefunden. Bis Ende 2021 soll ein Rahmenkonzept für die Umsetzung eines nationalen Programms zur musikalischen Begabtenförderung vorliegen.

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Über 1000 Alphornbläser:innen sichern sich am 31.08.2024 den neuen Weltrekord auf der Klewenalp (NW). ©Sandra Tinner
Über 1000 Alphornbläser:innen sichern sich am 31.08.2024 den neuen Weltrekord auf der Klewenalp (NW).©Sandra Tinner

Parlamentarische  Gruppe Musik

Die Parlamentarische Gruppe Musik (PGM) ist ein Zusammenschluss von National- und Ständerät:innen aller politischen Parteien, die in ihrer politischen Arbeit für die Anliegen des Musikbereichs eintreten. In der Regel findet einmal pro Frühlings-, Sommer- und Herbstsession ein Treffen statt, bei dem sich die Mitglieder der PGM auf Einladung von deren Präsident, Nationalrat Stefan Müller-Altermatt, zusammen mit den Vertreter:innen der Mitglieder des Schweizer Musikrats zu aktuellen, musikpolitischen Themen austauschen. Aber auch die Musik selbst soll nicht zu kurz kommen, darum finden in unregelmässiger Folge musikalische Anlässe im Bundeshaus statt.

Der SMR erklärt die Situation der Schweiz anlässlich des Podiumsgesprächs zu "Equity in music streaming". ©Sandra Tinner

Mitglieder der Parlamentarischen Gruppe Musik

Weitere Mitglieder der PGM aus dem Parlament können der folgenden Liste entnommen werden

Aebischer Matthias NR/CN/CN Fraktion S BE
Bregy Philipp Matthias NR/CN/CN Fraktion M-E VS
Bulliard-Marbach Christine NR/CN/CN Fraktion M-E FR
Candinas Martin NR/CN/CN Fraktion M-E GR
Caroni Andrea SR/CE/CS Fraktion RL AR
Cottier Damien NR/CN/CN Groupe RL NE
De Montmollin Simone NR/CN/CN Groupe RL GE
Ettlin Erich SR/CE/CS Fraktion M-E OW
Fehlmann Rielle Laurence NR/CN/CN Groupe S GE
Flach Beat NR/CN/CN Fraktion GL AG
Glättli Balthasar NR/CN/CN Fraktion G ZH
Graf Maya SR/CE/CS Fraktion G BL
Häberli-Koller Brigitte SR/CE/CS Fraktion M-E TG
Herzog Eva SR/CE/CS Fraktion S BS
Jositsch Daniel SR/CE/CS Fraktion S ZH
Juillard Charles SR/CE/CS Groupe M-E JU
Kutter Philipp NR/CN/CN Fraktion M-E ZH
Lohr Christian NR/CN/CN Fraktion M-E TG
Masshardt Nadine NR/CN/CN Fraktion S BE
Mettler Melanie NR/CN/CN Fraktion GL BE
Michaud Gigon Sophie NR/CN/CN Groupe G VD
Müller-Altermatt Stefan NR/CN/CN Fraktion M-E SO
Paganini Nicolò NR/CN/CN Fraktion M-E SG
Piller Carrard Valérie NR/CN/CN Groupe S FR
Prelicz-Huber Katharina NR/CN/CN Fraktion G ZH
Riniker Maja NR/CN/CN Fraktion RL AG
Sommaruga Carlo SR/CE/CS Groupe S GE
Wehrli Laurent NR/CN/CN Groupe RL VD
Wermuth Cédric NR/CN/CN Fraktion S AG
Wicki Hans SR/CE/CS Fraktion RL NW
Würth Benedikt SR/CE/CS Fraktion M-E SG

Das "Haus der Musik" in Aarau - Geschäftssitz des Schweizer Musikrats ©Sandra Tinner